Natürlich sind Flugzeuge nicht dafür gemacht, am Boden zu bleiben. Die Reifen stehen sich eckig und durch die fehlende Luftzirkulation sammelt sich Feuchtikeit an, die zu Schäden an der Kabine oder auch der Elektronik führen kann. Aber wie alles in der Luftfahrt, ist auch genau vom Hersteller definiert, wie ein Flugzeug eingemottet werden muss und welche Arbeiten im Storage erfüllt werden müssen, damit die Maschinen in einem guten Zustand bleiben und eben keine Standschäden auftreten. Manche Airlines geben in den Sozialen Medien auch einen kleinen Einblick, wie die Maschinen in Schuss gehalten werden. Bei SAS habe ich mehrere Posts dazu gesehen, TUI fly und KLM haben das Thema auch in ihren Blogs aufgegriffen.
Standschäden - genau, daran hatte ich auch gedacht. Wenn man in den Nachrichten oft die in Berlin gezeigten gegroundeten Maschinen zeigt, habe ich immer den Eindruck, die sind nur geparkt. Wie sieht es da wohl aus mit Flüssigkeiten? Oder hier und da relevante Bauteile, die eben Bewegung brauchen?
Eben das ist das, was mich ein wenig kritisch auf diese enorme Außerbetriebnahme blicken lässt. Schaden durch Bewegungsmangel, Korrosion - daran anschließend der enorme zeitliche und finanzielle Aufwand, eben dies durch entweder Wartung oder Austausch diverser kritischer Bauteile für die Sicherheit gewährleisten zu können.
Und hier kommt wieder meine Befürchtung ins Spiel: Wer kann oder will sich das leisten, wenn es wieder zurück in das zerstörerische Geschäft der Airlines geht? Schwellenländer mögen sicher das Bestreben haben, aber können es vielleicht nicht gewährleisten - Dumping-Fluggesellschaften wie Ryan Air können vielleicht sogar der Versuchung nicht widerstehen, es einfach mal drauf ankommen zu lassen - einem mindersozial eingestellten Michael O'Leary durchaus zuzutrauen....
Darüberhinaus ein interessanter Gedanke: Vielleicht wird Covid19 das Flugwesen mal so richtig verändern - viele Geschäftsmodelle, die z. B. per Videokonferenzen plötzlich machbar und darüberhinaus noch effizienter durchzuführen sind als ewiges und zeitraubendes Reisen, scheinen unnötige Flüge vielleicht dauerhaft überflüssig zu machen - hirnlose Wochenendtrips nach Malle hoffentlich durch die Pandemie endlich so teuer, dass unsere Ex- und Hoppgesellschaft in ihrem dauerhaften Bestreben, die Umwelt zu zerstören zumindest in diesem Bereich beschnitten wird....
Eigentlich kein schlechter Gedanke, wenn vielleicht etliche zum Teil stark durchsubventionierte Fluggesellschaften ausgesondert werden und die Wirtschaft ihrem eigenen Credo mal Taten folgen lässt:
Die Wirtschaft reguliert sich selbst
https://austrian-institute.org/de/blog/die-se…ng-des-marktes/
...dann aber mal richtig, und fängt nicht an zu weinen, wenn der Staat mal nicht hilft.
Heißt Regulieren in diesem Fall "weg vom Fenster", dann auch "weg vom Fenster"....
Die tolle Doppelmoral beinhaltet ja bekanntlich, die Politik soll sich bloß raushalten, aber nur solange, bis man selbst in Not gerät....
Damit drifte ich hier ab, aber die Thematik liegt dabei natürlich auch "in der Luft"