Boeing 737 MAX - Todesflieger?

  • Trauriges Thema.


    Was meint ihr zu der ganzen Sache mit der 737 MAX?


    Ich finde es gut, dass die Flieger gegroundet wurden.

    Auch das TUIfly ihre 737 MAX vorerst nicht mehr haben will(Quelle: https://www.welt.de/newsticker…ugungluecks-am-Boden.html) finde ich gut da ich höchstwahrscheinlich mit einer im Herbst geflogen wäre...:D


    Es herrscht ja die Vermutung, dass ein fataler Defekt im MCAS System liegt und es nur eine Frage der Zeit ist, bis eine weitere 737 MAX Abstürzt?:/

    Mit freundlichen Grüßen,

    David


    "Fliegen ist nicht gefährlich, Abstürzen dagegen schon."


    Hardware: I5-7500 3,4 Ghz(Max. 3,8), Zotac Mini GTX1070 8GB, 8GB DDR4 RAM, P3D v4.4 auf 240GB SSD, Windows auf anderer 120GB SSD und 1TB HDD für Rest(Darunter auch XP11).


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    Edited once, last by Myulu ().

  • Ich finde - ganz offen gesagt - das Grounding völliger Schwachsinn.


    Der Absturz in Indonesien ist völlig auf menschliches Versagen zurückzuführen. Ursprung war zwar ein technischer Defekt, aber Absturzursache war eine schlechte Wartung und ein Pilotenfehler. Der Absturz wäre vermeidbar gewesen und war nicht die Schuld des Flugzeugs.


    Zum Absturz am Sonntag wissen wir - gar nichts.


    Wenn jetzt die MAX gegroundet wird, müsste jedes Flugzeug nach jedem Absturz gegroundet werden.

    Und ganz am Rande, dieses Pseudosicherheitsgeschrei macht überhaupt keinen Sinn. Wenn du heute Abend in den Auto steigst, begibst du dich statistisch in grössere Gefahr. Warum also in ein Auto steigen, aber ein Flugzeug grounden, bei welchem bisher keine technische Ursache festgestellt wurde?


    Dass Boeing bei der Schulung noch Potenzial hat, ist für mich unbestritten. Aber ein Grounding ist eine völlig falsche Reaktion - auch, weil es das Gefühl der totalen Sicherheit beim Fliegen in der Bevölkerung nur verstärkt.

  • Das Grounding ist vielleicht etwas überzogen aber ich glaube, dass die Airlines erstens Druck ausbauen wollen auf Boeing, und 2. wollen diese ebenfalls nicht ihre Kunden verlieren und zeigen."Hier! Wir grounden jetzt alle 737 MAX! Wir sorgen um die eure Sicherheit".

    Das ist natürlich nur eine Vermutung.


    Ich finde das Grounding nicht eine tolle Aktion. Sie ist übertrieben.

    Allerdings gebe ich zu, dass dies eine Reaktion ist die ich persönlich nachvollziehen kann, ist.


    Wir wissen zu diesem Zeitpunkt, dass 2 Maschinen des selben Typs innerhalb weniger Monate mit sehr ähnlichem Flugmuster, abgestürzt sind.

    Das lässt Fragen aufkommen.

    -Hat Boeing doch ein Fehler im MCAS System?

    -Sind die Piloten dessen Funktion bewusst?


    Hinzu kommt, dass das System eine komplette Neuerung ist, und solange unklar ist - Ob und wenn es einen Fehler in diesem System gibt, sehen Airlines keinen anderen Weg als erstmal zu grounden.


    Wobei ich das Überflugverbot allerdings wirklich unsinnig finde.


    All das erinnert mich stark an die DC-10 nach dem Absturz in Chicago 1979:/

    Mit freundlichen Grüßen,

    David


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  • Was man angesichts der jetzt ausgebrochenen Hysterie rund um die Boeing 737 MAX 8 auch nicht außer Acht lassen sollte: Wenn jetzt zum Beispiel das Bundesverkehrsministerium diesem Flugzeugtyp aufgrund vermuteter, starker Sicherheitsmängel, die Zulassung entzieht, muss es sich dann nicht selbst eingestehen, dass das Luftfahrtbundesamt, das dem Verkehrsministerium direkt untersteht als Zulassungsbehörde in allen relevanten Punkten ebenfalls stark versagt hat? Immerhin hat man diesem Flugzeugtyp ja die Zulassung einst erteilt... Wie kann das sein? Wenn sie doch angeblich jetzt so unsicher ist? - Also, ich bin bei solchen Sachen kein Fan von Schnellsch(l)üssen...

  • na ja, bei zwei Abstürzen in so kurzer Zeit, bei einem Flieger den es gerade mal 350 Mal auf der Welt gibt.


    Wenn die Verantworlichen jetzt nicht reagieren, was sollen die den Angehörigen sagen wenn der 3. Flieger abstürzt...


    Im Grunde wird man das nicht merken, wenn die paar Flieger (auf die Gesamtzahl aller Verkehrsflugzeuge bezogen) erstmal nicht starten dürfen...


    Safety First!

  • Safety first, economy second. Air Italy oder Tui wird das sehr stark zu spüren bekommen.


    Sascha Das Verkehrsministerium muss sich keine Sorgen machen, inzwischen hat die EASA ein Grounding ausgesprochen.

  • also ich möchte in keinem Flieger sitzen wo einem die Software, die ja eigentlich helfen soll, es fertig bringt, den Flieger fast senkrecht in den Boden rammen zu lassen. Das gehört verboten.

  • Was man angesichts der jetzt ausgebrochenen Hysterie rund um die Boeing 737 MAX 8 auch nicht außer Acht lassen sollte: Wenn jetzt zum Beispiel das Bundesverkehrsministerium diesem Flugzeugtyp aufgrund vermuteter, starker Sicherheitsmängel, die Zulassung entzieht, muss es sich dann nicht selbst eingestehen, dass das Luftfahrtbundesamt, das dem Verkehrsministerium direkt untersteht als Zulassungsbehörde in allen relevanten Punkten ebenfalls stark versagt hat? Immerhin hat man diesem Flugzeugtyp ja die Zulassung einst erteilt... Wie kann das sein? Wenn sie doch angeblich jetzt so unsicher ist? - Also, ich bin bei solchen Sachen kein Fan von Schnellsch(l)üssen...

    Naja, mal bei den Fakten bleiben. Es wurde ja keine Zulassung entzogen, sondern nur ein temporäres Flugverbot bis Juni verhängt. Das ist sinnvoll, weil man in dieser Zeit offene Fragen klären kann. Im Zweifel lieber einmal zu viel gegrounded als einmal zu wenig. Aufgrund der geringen Anzahl an Maschinen ist das ja auch durchaus in Ordnung. Im Falle eines A320 oder einer 737 NG hätten die Behörden sicherlich auch anders reagiert. Offenbar war das System ja auch gar nicht im FCOM vermerkt. Von daher stelle sich die Frage, inwiefern die Zulassungsbehörden überhaupt davon wussten. Dazu kommt natürlich, dass so eine Zulassung wahnsinnig komplex ist.


    Sicherlich ist die Hysterie überzogen. Aber ich halte es auch für ausgesprochen problematisch, den Absturz in Indonesien nur der schlechten Wartung und dem Pilotenfehler zuzuschreiben. Schließlich wäre der Unfall ja auch so nicht passiert, hätte es das System nicht gegeben. Es ist ja auch aktuell unklar, von wo die Daten des MCAS kommen. Ist es, wie teilweise angedeutet, wirklich nur ein AOA-Sensor? Das wäre bei solch einem kritischen System wirklich hochproblematisch, und dann sollte Boeing dringend nachbessern. Ein Grounding gibt die Möglichkeit, diesen Fragen jetzt ausführlich und in Ruhe nachzugehen. Das ist auch kein Schnellschuss, sondern einfach nur sinnvoll.


    Von Behördenseite sagt ja auch niemand, dass die MAX per se unsicher ist. Aber gerade LH2904 hat doch gezeigt, dass manchmal Nachbesserungen in der Software notwendig sind, damit gewisse Unfälle nicht mehr passieren können.

  • Boeing bekommt momentan einen riesigen Druck von seitens Europa und Asien.

    Das wird sie hoffentlich dazu bewegen, den Fehler schneller zu finden bzw. zu beheben...


    Vielleicht ist das Grounding etwas übertrieben, Ja.

    Aber eine Notwendige Maßnahme, um sowohl Druck auf Boeing auszuüben, als auch zu verhindern das ein weiteres Unglück der selben Art geschieht....

    Mit freundlichen Grüßen,

    David


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  • Um nochmal auf das MCAS zurückzukommen,


    Es wird im Falle der Lion Air 737 stark vermutet, dass das MCAS eine nicht vorhandene Gefahr vermutete und die Nase stark nach unten drückte.

    Natürlich kann man die Piloten beschuldigen.

    Das wäre natürlich das einfachste.


    Allerdings wussten die Piloten nichts von diesem System und wussten nicht wie es abgeschaltet wird.

    Sollte das MCAS auch eine Ursache im Falle ET302 eine Rolle gespielt haben, ist dies sehr wohl ein Kontruktionsfehler welcher dazu führt, dass das System eine Gefahr entdeckt - wo keine ist.


    Die Schuld an die Piloten zu übergeben ist die einfachste Lösung.

    Das Grounding ist in der hinsicht Sinnvoll da es massiven Druck auf Boeing aufbaut und denen klar macht, dass die Schuld nicht immer auf die Piloten gelenkt werden kann.

    Aber das habe ich ja schon weiter oben geschrieben....

    Mit freundlichen Grüßen,

    David


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  • Allerdings wussten die Piloten nichts von diesem System und wussten nicht wie es abgeschaltet wird.

    Sollte aber beachtet werden, dass die Piloten in der gleichen Maschine am Vortag eben dieses System deaktiviert haben. Offensichtlich wurde diesbezüglich also geschult.

  • Meines Wissens kann man MCAS in den MAX Maschinen nicht isoliert deaktivieren. Entweder man schaltet die elektrische Trimmung komplett ab (was nicht wirklich im Sinne des Erfinders ist und einen komplett anderen Workflow in Cockpit nach sich zieht) oder man sorgt implizit dafür, dass nicht alle Kriterien erfüllt sind, damit MCAS aktiv wird. Soweit ich weiß wird es erst scharf geschaltet wenn die Klappen eingefahren sind. Drum fallen die Flieger auch nicht gleich hinter der Landebahn runter sondern erst plusminus 50 km später. Aber dazu muss man MCAS ziemlich gut kennen und es scheint von Boeing entwickelt worden zu sein, damit sich der Pilot gerade nicht um die Funktion hinter MCAS kümmern muss.

  • Um nochmal auf die Frage im Eingangspost einzugehen: Wenn mehrere Airlines und Anbieter entgegen der eigenen wirtschaftlichen Interessen entscheiden, den Flieger erstmal zu grounden, dann werde ich einen Teufel tun und anderer Meinung sein. Ich denke, dort hat man womöglich noch etwas mehr Informationen als in einem Flusi-Forum. Was mich eher irritiert ist, dass in dem Boeing-Land Amerika (zur Erinnerung: Das ist das Land, in dem auf jeder Küchen-Mikrowelle die Information aufgeklebt sein muss, dass man keine lebenden Tiere darin braten soll) die Flieger nicht gegroundet werden. Da frage ich mich dann schon, wie dort die sicherheitstechnischen und wirtschaftlichen Aspekte abgewogen werden.

  • Noch mal ne blöde Frage eines Laien: Wenn so ein Flieger sich offensichtlich über mehrere Minuten nicht so verhält, wie er sich verhalten soll ... wartet der Pilot dann tatsächlich so lange, bis der Flieger am Boden einschlägt? Beispiel der Lion Air Flieger stieg 5 Minuten lang auf 5000 ft, blieb dann (mehr oder weniger) dort 7 Minuten lang und stürzte dann ab. Zwischendurch hat das MCAS wohl mehrfach versucht nach kopflastig zu trimmen. Kommt man da als Pilot zwischendurch nicht mal auf die Idee, alle möglichen Automatiken abzuschalten und selber das Steuerhorn in die Hand zu nehmen? Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie die letzten Minuten im Cockpit wohl abgelaufen sind ... aber ich komme da nicht auf einen plausiblen Ablauf.

  • 1. Die Piloten kannten das Problem nicht. Es gab da vorher keine Schulung im Simulator.


    2. In der Startphase gibt es viele Abläufe die erledigt werden müssen. Also ohnehin eine eher stressige Phase.


    3. Der Autopilot war ja nicht an. Das MCAS reguliert ohne eingeschaltenen Autopiloten. Durch fehlende Daten trimmt dann das MCAS das Flugzeug

    schnell kopflastig. Der Pilot kann das Problem nicht einordnen. Der Copilot (AirAsia) soll währenddessen im Handbuch nachgesehen haben.

    Der Pilot zieht also am Lenker und trimmt manuell nach oben. Dann setzt das MCAS für einige Sekunden aus und fängt dann wieder an nach

    unten zu trimmen (durch feghlerhafte Daten). Also das muss ein richtiger Kampf gewesen sein mit enormen körperlichen Kräften den Lenker zu sich zu

    ziehen.

    Zum Schluss hat das MCAS die Trimmung bis auf Anschlag nach unten getrimmt. In der Phase war es den Piloten nicht möglich durch eigene Kräfte das
    Flugzeug wieder in eine stabile Lage zu bringen.

    4. In so einer Situation wird man durch eine Vielzahl von optischen und akkustischen Warnhinweisen abgelenkt. Du hast dann nicht den ruhigen und sachlichen

    Blick von Aussen auf die Situation.

    5. Die Piloten wurden durch dieses MCAS-System sehr schnell in eine Lage gebracht, wo man überfordert ist. Und das ist ja nicht der Sinn von solchen Systemen.

    Also das war eine totale Horrorsituation für die Besatzung. Daher sind die in dem Moment wohl nicht auf die rettende Idee gekommen mit dem Cutoff vom

    Autotrimm.


    Um in solchen Paniksituationen noch vernünftig reagieren zu können benötigt man u.a. Schulungen im Simulator. Dann kommt es zu automatischen Abläufen,

    welche man in solchen Situationen nutzen kann. Aber die Piloten hatten eine solche Schulung nicht.


    Das MCAS hat nur einen Sensor. Was ja in der Luftfahrt völlig unüblich ist, weil da alles doppelt und dreifach abgesichert ist. Daher scheint es recht

    fehleranfällig zu sein.

  • Interessant. Du sagst also, dass die Trimmung insgesamt (MCAS ist ja nur ein Teil davon) derart zuschlagen kann, dass der Pilot manuell am Steuerhorn nicht mehr dagegen ausrichten kann? Ich dachte, bei Fly-by-Wire Flugzeugen steuert man nicht mehr mit Muskelkraft? Im Zweifelsfall ... sollte man meinen ... müsste der Pilot doch immer (!) am längeren Hebel sitzen. Wie gesagt: Ich will nur verstehen, was da passiert ist.

  • bei Fly-by-Wire Flugzeugen

    Die 737 MAX ist nicht komplett Fly-by-wire.

    Ja, ssie hat bestimmte Steuerflächen die per FBW gesteuert werden aber ist bei weitem kein FPW Flieger wie Airbusse.

    Mit freundlichen Grüßen,

    David


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